Roland Brack

 

 Schweizer E-Commerce- und Logistikpionier.  

 

 

Aufnahme in die Swiss Supply Chain Hall of Fame 

an der Benefizgala vom 22. September 2021

 

 

Dietikon / Frick, am 22. September 2021.

 

Der bescheiden gebliebene Roland Brack wird als 14. Mitglied in die Swiss Supply Chain Hall of Fame aufgenommen. Die Begründung der Jury: Brack hat es als E-Commerce-Pionier verstanden, Logistik und Supply Chain für seine Kunden, Lieferanten, Partner und Mitarbeiter als strategische Erfolgsposition optimal, innovativ, erfolgreich und nachhaltig einzusetzen und dabei bis heute seine Unabhängigkeit zu wahren. Mit vorbildlicher Führungs- und Unternehmerkultur. 

 

Roland Brack (47) hat sein Hobby zum Beruf gemacht: 1994 begann er im Dachstock des Elternhauses im aargauischen Fricktal damit, für Freunde Computer zu montieren. Mit Erfolg: Bald schon stellte er seinen ersten Mitarbeiter ein und zog um in den Gewerbepark Mägenwil. 1997 ging sein Onlineshop brack.ch online – notabene der erste noch heute erfolgreich operierende Computer-Online-Shop der Schweiz - und er eröffnete ein Einkaufsbüro in Taiwan, um günstig neue Produkte zu importieren. Dank pfeilschneller Lieferungen und immer breiterem Sortiment zog das grösser werdende Team mehr neue Privat-, Geschäfts- und Handelskunden an. Durch diverse Zukäufe vergrösserte sich das Unternehmen und entwickelte sich zur heutigen Competec-Gruppe mit rund 780 Mitarbeitenden und einem Umsatz von 811 Millionen Franken (2019). 

 

Seit April 2012 liefert die Competec-Gruppe ihre Ware von Willisau aus. Das Unternehmen hat hierzu das ehemalige Lego-Werk erworben, das mit einer Gesamtbetriebsfläche von 55‘000 Quadratmetern als Logistikzentrum dient. Ausgestattet wurde das Logistikzentrum mit zeitgemässer Lagertechnik, unter anderem mit der im Frühling 2012 weltweit grössten «Autostore»-Anlage von Swisslog, einem äusserst kompakten, automatischen Kleinteilelager. Die Logistikleistungen wurden 2015 ausgebaut. Seit dann bietet BRACK.CH die Samstagslieferung, die Verlängerung der Bestellfrist bis 17.00 Uhr und die «Same Day Delivery» an. Ebenfalls können Produkte, die als Geschenke gedacht sind, fixfertig verpackt bestellt werden. Ermöglicht wurden diese Dienstleistungen durch den zweiten AutoStore und die dritte Schnellverpackungslinie im Logistikzentrum Willisau.   

 

Im Logistikcenter arbeitet zu normalen Zeiten nur ein Viertel der Belegschaft. Doch für Roland Brack ist die Logistik der Kern der Firma. Beim Rundgang durch die «Päcklifabrik» wird seine Begeisterung für die Abläufe im Warenwirtschaftssystem deutlich. Stolz, aber gesetzt erklärt er die Stationen vom Wareneingang über die Hochregal- und Kleinteilelager, die Kommissionierung, die teilautomatisierten Verpackungsstationen, die sogenannte «Ugly-Packstation», wo unförmige und übergrosse Ware verpackt wird, bis zur Rampe, wo zuweilen hoch motivierte Behinderte der Stiftung Brändi die Pakete in die Post-Lastwagen stapeln. Im Schnitt gehen täglich über 7000 Päckli raus, montags bis zu 15'000. Ausser jetzt seit dem Coronaausbruch. Dazu Brack: «Ich bin seit 1994 im Onlinehandel tätig, aber eine solche Situation habe ich noch nie erlebt. Wir haben unsere Logistik seit Anfang Jahr von 240 auf über 400 Personen aufgestockt und mehr Schichten gearbeitet. Trotzdem kommt es momentan leider zu Verzögerungen».  

 

Zur Zukunft:

 

Brack investiert aktuell rund 60 Millionen Franken in den Logistikausbau. Im April 2019 konnte – nach mehrjähriger Verzögerung – der Erweiterungsbau des Logistikzentrums in Willisau begonnen werden mit geplanter Inbetriebnahme im Sommer 2021.

 

Gleichzeitig wird die Lagerkapazität mit dem «AutoStore III» beinahe verdoppelt.

 

In der Schweiz nimmt Brack mit seiner Logistik und seinem grössten ab eigenem Lager verfügbaren Sortiment von über 200‘000 Artikeln eine einzigartige Stellung ein. 

 


Neben vielen Preise und Ehrung erhielt Brack 2016 in der Kategorie «Firmen mit 250 bis 999 Mitarbeitenden» den Swiss Arbeitgeber Award. Der Onlinehändler wurde dort für seine Unternehmenskultur ausgezeichnet. «Wir legen Wert auf gut informierte, in ihrer Gesundheit geförderte und unter grösstmöglicher Eigenverantwortung agierende Mitarbeitende», sagt Brack. Unter anderem würden Leistungen honoriert und das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Mitarbeitenden gefördert. «Aussenstehende und neu eintretende Mitarbeiter nehmen uns oft als grosse Familie wahr.» In der hochkompetitiven und schnelllebigen Onlinebranche will Brack trotz einer Unternehmensgrösse von über 700 Mitarbeitenden seine KMU-Kultur beibehalten.

 

«Wir leben eine Kultur der öffenen Türen und flachen Hierarchien und sind per Du, vom Lehrling bis zum Inhaber», so Brack. Zudem wurde ein Grossteil der Prozesse und Dienstleistungen des Unternehmens von den Mitarbeitenden gestaltet – was die Bindung zum Unternehmen fördert.